"Dieser von Petrus Canisius (eigentl. Pieter de Hondt; geb. 1521 Nimwegen, gest. 1597 Freiburg) verfasste, 1556 erstmals erschienene Kleine Katechismus ("Kanisi" genannt), war über 200 Jahre neben seiner Funktion als Religionsbuch das in der österr.-ungar. Monarchie am weitesten verbreitete Leselehr- und -lernbuch. Noch 1790 wehrten sich mehrere Vorarlberger Schulorte gegen die neujen "verdächtigen" Schulbücher, die "mehreren Seelsorgern Mut einflößten", sie "öffentlich auf der Kanzel als ketzerisch auszuschreien". Das Volk hielt "die vorgeschriebenen Schulbücher für verdächtig und wollte kieine anderen Lesebücher für die Schul und Kirche haben, als den sogenannten alten Kanisi (= Katechismusausgabe von 1556, von Petrus Canisius), der hierlands zuvor üblich war." (Bericht des Kreisschulvisitators von Vorarlberg, Peter Alois Perger, von 1790. Zit. bei Sebastian Hölzl: Vorarbergs Pflichtschulwesen vor 200 Jahren. In: Motfort, 1982/2, S. 131)" -- Ludwig Boyer, Wiener Schulmuseum, Stadt Wien